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to the land of plenty

WYOMING

Yellowstone National Park - hydrothermales Reisehighlight

SAFE SELFIES

Be aware of your surroundings.
Stay behind fences and guard trails.
Do not turn your back on wild animals.
Keep children close to you at all times,

warnt die Parkzeitung vergebens, denn eine Südostasiatin mit Hut, blauem Tüllröckchen und Kirschmündchen ist so selbstverliebt, dass sie beim Selfie-Machen, wie vorausgesehen, hineinfällt in die heiße Schwefelbrühe.

Der Yellowstone National Park wurde bereits 1872 als solcher ausgewiesen, weil er eine einzigartige Anhäufung von Geysiren, heißen Quellen, Schlammtöpfen und Dampfspalten ist. Zudem hat er Travertin-Terrassen, die aufgrund der Interaktion zwischen Wasser und Kalkstein kreideweiß oder gelblich-braun sind. Wer jedoch die Sinterterrassen in Pamukkale kennt, weiß, dass in Amerika nicht alles schöner, größer und weiter ist. Trotzdem gefallen uns die Mammoth Hot Springs, gleich am Nordeingang des Parks gelegen.

Geysire sind heiße Quellen mit unterirdischen Wasserreservoirs, die über einen Kanal mit der Oberfläche verbunden sind. Durch Verengungen im Kanal kann der heiße Wasserdampf, der eine Temperatur von über 93 ° erreichen kann, nicht ungehindert entweichen. Deshalb entlädt er sich in Eruptionen. Wir sehen die des Grand und die des Castle Geysirs, erstere höchst ästhetisch und filigran, letztere hochdramatisch und stinkig (#1, #2), aber nicht minder schön, denn die mit ungeheurer Kraft ausgestoßene Druckwolke nieselt uns mit Haut und Haaren ein in schweflige Dampfschleier, die tief in die Poren eindringen.

Heiße Quellen brechen nicht aus, sondern treten auf unterschiedlichste Weise in Erscheinung: in dampfenden Feldern, deren Wasser in mineralischen Kupfer- und Orangetönen das Auge betören, bis hin zu vielfarbigen klaren und ruhigen Pools mit unfassbarer Tiefe. Die Grand Prismatic Spring (#1, #2) hat es uns angetan, denn sie ist eine Dampflandschaft mit ganz besonderer Atmosphäre, ein verwunschenes Spraygebiet und für den Fotografen, der gern abstrakte Realität ablichtet, ein ideales Motiv ebenso wie der Doublet Pool mit seinem tiefen prismatischen Schlund und seinen Farbnuancen. Bäume mögen angereicherte Wasserfelder nicht. Sie sterben ab. Auch an den heißen bis warmen Einflüssen gibt es nur Ablagerungen, keine Vegetation, beides ist aber gleichermaßen schön anzuschauen.

Schlammtöpfe sind säurehaltige, brodelnde, zähflüssige Erdkrustenlöcher mit beschränkter Wasserzufuhr (#1, #2).

Fumarole bzw. zischende Dampfspalten sind die heißesten hydrothermalen Erscheinungen, die an kalten Tagen besonders gut zu sehen, aber im Vergleich weniger spektakulär sind.

Die Mighty Tetons passieren wir, ohne einen Blick von ihnen erhaschen zu können. Nur der goldene Vordergrund ist sichtbar. Macht nichts. Haben genug schneebedeckte Berge gesehen. WOLLEN JETZT WÜSTEN, KAKTEEN, MEER UND EINE UNS FREMDE KULTUR erleben. NOCH EIN MONAT BIS MEXIKO, hoffentlich, denn wir wissen nicht, wie dort aktuell die Sicherheitslage aussieht. Die Homepage des Auswärtigen Amts wird uns beraten, ob wir überhaupt bzw. welche Route wir fahren werden. In Baja California müssen wir dann entscheiden, ob wir von Panama oder Baltimore zurück verschiffen. Am 12. März laufen unsere USA-Visa aus.

Bear Lake
Wieder in Idaho, unserem Lieblingsstaat, stehen wir 3 Tage am traumhaften Bear Lake (#1, #2, #3, #4), erledigen unsere nach 5 Monaten so notwendigen Arbeiten und nehmen uns eine kurze, absolut grandiose Auszeit. Wir treffen dort eine Großfamilie, die die Tatsache, dass ihre Staatsmacht über die Strenge geschlagen hat, unbedingt kompensieren will mit Pfirsichen und Tomaten aus dem eigenen Backyard, Self-made Brownies mit Walnüssen, warmen Dampfnudeln mit Zuckerguss und Zimt, dies alles auch, weil wir ja gar keinen Platz zum Kochen und nur einen Cooler, noch nicht einmal einen Fridge hätten, wie sie nach Besichtigung des Koffers feststellen. Arme Menschen, die so beschränkt reisen wie wir, während sie selber alles dabei haben: „We Americans like to play, and this is why we have all our toys with us: ATVs, MCs, boards, boats, fishing gear and camera equipment.“ Dass wir alles haben, was UNS wichtig ist, ist nebensächlich. „Count the blessings“, geben sie uns als Rat mit auf den Weg, nicht die negativen Erfahrungen sollten wir uns merken.

Und neu gewonnene Freunde aus Atlantic Canada kommentieren unseren Polizeikontakt so:

So, so nice to hear from you two. Glad things are going OK. Well kinda. Giggles. Driving too slow, huh. Well, got to tell you this before I forget: I've never seen so many people here in these parts from your neck of the woods. Maybe it's because we met you but either way, your type of truck was very noticeable. I'm so happy you guys enjoyed Canada and especially my place. I picked up 250 oysters a couple of weeks ago. Brought memories back. Wish your stay had been a bit longer. Oh well, I know your trip has been all pre-planned. I have never been to NUNAVUT except into the border, maybe 50 miles or so. Must have been very, very EXCITING up there. How's mama? Hope she's enjoying. Oh, like I said, I looked at your trip site. Would have loved to be able to understand the language. But the photos sure are beautiful. And btw don't wait so long to reply.

Dass der Mensch mich MAMA nennt, kränkt mich ein wenig, hatte ich doch lebenslang einen Namen und war nie auf die bloße Funktion reduziert.

Info für USA-Reisende:

Am 2. Oktober, also 2 Tage, nachdem wir die Parks verlassen haben, wird die Straße wegen heftigen Schneefalls für die Saison geschlossen.

Man kann auf BLM (Bureau for Land Management) Recreation Sites kostenfrei oder nahe touristischer Attraktionen für 4 US$ p. P. stehen.

Erstellt am Sonntag, 9. Oktober 2016
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