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Die Verschiffung von Colón, Panamá

Wichtigste Information: Spediteur, Inspektion und Polizei sitzen in Panama City, also am Pazifik, der Abgabehafen Manzanillo liegt östlich von Colón an der Karibikküste. Die Entfernung zwischen Panama City und Colón beträgt ca. 80 km.

Panama City
Erste Anlaufstelle ist der Spediteur Barwil Agencies, der vor Ort die Verschiffung für Seabridge abwickelt. Zweiter Schritt ist die Inspektion des Fahrzeuges. Die Fahrgestellnummer wird geprüft (deshalb muss das Fahrzeug vorgeführt werden), und es wird recherchiert, ob Unfälle verursacht oder Verkehrsverstöße in Zentralamerika begangen wurden. Die dritte Station ist die Polizei (Policía Nacional Dirección de Investigación Judical/D.I.J.). Dort bekommt man das Documento de la Inspección de Vehículo, die Bescheinigung also, dass nichts gegen Halter und Fahrzeug vorliegt und das Fahrzeug für den Export freigegeben ist. Diese Bescheinigung ist nur 8 Tage gültig, weshalb das Fahrzeug spätestens bis zum Bescheinigungsdatum plus 7 Tage auf dem Zollhof stehen muss. Ganz besonders ist darauf zu achten, dass die Chassis-Nr. (VIN), die Passnummer des Fahrzeughalters und der Markenname mit den Originalpapieren identisch sind, denn bei Zahlen- oder Buchstabenverdrehern macht man das Prozedere zweimal. Vierter Schritt: Man muss zurück zum Spediteur, um die erhaltenen Dokumente von Inspektion und Polizei abzugeben.

Colón
Fahrzeugabgabe im MIT/Manzanillo International Terminal (Bild) Das Fahrzeug kann 7 Tage kostenfrei im Hafengelände stehen. Man kann das Fahrzeug nur an Werktagen im Hafen anliefern, weshalb man auf mögliche Feiertage achten und den Abfahrtstermin aktualisieren sollte, denn an diesem orientieren sich Standzeit und Abgabetermin. Wenn die Wohnkabine vom Führerhaus getrennt ist, kann diese nach der Inspektion durch den Zoll vom Fahrzeughalter verschlossen werden. Die Schlüssel müssen nicht abgegeben werden. Nur das Führerhaus muss zugänglich bleiben. Bei älteren Expeditionsfahrzeugen sollte eine Bedienungsanleitung in Spanisch (für Manzanillo), Englisch (für die amerikanischen Häfen) und Deutsch (für Bremerhaven) im Führerhaus liegen (Bild). Im Hafen stellt der Spediteur, Barwil Agencies, einen Helfer, der am Abgabetag mit dem Kunden alle notwendigen Stellen abläuft. Deshalb ist man ohne Sorge, wenn man im Hafen von Manzanillo eingelaufen ist. Man sollte nur darauf achten, dass das Fahrzeug vom Zoll im Pass ausgestempelt wird, denn sonst kann man nicht ausreisen.

Fazit: Die Abgabeprozedur in Manzanillo ist problemlos und in 3 Stunden erledigt. 3 Wochen später ist das Fahrzeug in Bremerhaven. Bis dahin kann man unter www.marinetraffic.com den Weg des Fährschiffes auf dem Nordatlantik verfolgen. Bald nach Abfahrt des Schiffes bezahlt man die Frachtrechnung und bekommt per Mail den Frachtbrief zugeschickt, mit dem man sein Fahrzeug auslösen kann.

Fahrzeugabholung in Bremerhaven
Man spricht im Inter Sea Port Gebäude im Büro der Wallenius Logistics vor, wird zum Fahrzeug gefahren, prüft es auf Beschädigungen, drückt den Zündknopf und ist in 5 Minuten vom Hof. Einzige Verzögerung ist das Abschrauben der Schilderfakes und das Anbringen der amtlichen Kennzeichen.



TV im kühlen Norden

Moin.

Handtasche gepackt mit Online-Ticket nach Bremerhaven und Hotelbuchung, mit PC, Kamera, Handy und den Zahnbürsten, mit den Papieren zum Ausweisen, dem Frachtbrief und den Lasterschlüsseln. Wir haben also kleinstes Gepäck, denn alles, was wir sonst brauchen, ist im Fahrzeug. Der Taxist, der uns vom HBF Bremerhaven ins Hotel in der Innenstadt fährt, ist so irritiert ob des fehlenden Reisegepäcks (nicht einmal ein Rollköfferchen schleifen wir hinter uns her), dass er sich nicht zurückhalten kann: „Sie reisen ohne Gepäck?“ Wir sagen ihm, warum, und seine Welt ist wieder in Ordnung. Nach Gepäcksichtung an der Hotelrezeption eine ähnliche Reaktion; dann Ausfüllen des Eincheck-Formulars: „Auch die Daten der Gattin, bitte.“ Erneuter befremdlicher Blick, weil „die Gattin“ einen völlig anderen Namen trägt. Tom will die Ausweisnummer nicht eintragen. „Können Sie lassen. Fordern wir nur bei Ausländern.“ Aha. Tom bemerkt, dass er mit seinem unzweifelhaft deutschen Nachnamen richtig Glück habe. Warum denn so angefasst? Ist doch alles gut. Im Zimmer stinken uns der arische Mief und die sterile Reinlichkeit an: „Rauchen verboten.“ Wollen gar nicht rauchen! Auf dem Stadtgang dann winterliche Kälte, spröde nordische Gesichter und um 18.30 h alles dicht. Wahrlich nicht Rhein- Main mit seinen pulsierenden Städten und seinem ethnischen Mischmasch. Zudem: Zwar Aal und Krabben in den Fischrestaurants, aber teuer und mit Frittierparfum in den Kleidern inklusive. So zieht´s uns an der See zu knuspriger Ente mit Wok-Gemüse und Curry-Soße beim Koreaner. Morgens beim reichhaltigen Frühstück im Hotel tropft mir doch Kaffee auf die strahlend weiße Tischwäsche - ich schwöre, war keine Absicht.

Wie anders Abend und Morgen bei Eck und Sylvia mit ihrem gelben Magirus, die wir im Herbst 2012 im Russischen Altai bei Kilometer 773 getroffen und bei denen wir auch unsere Asienreise haben ausklingen lassen. 2017 stehen die beiden Laster wieder in Eintracht auf dem Hof, und wieder wird die Nacht zum Tag, denn das mit nackter Hand untergehobene Chicken Tikka Masala ist unvergesslich, die Gesellschaft anregend, das Gelaber atemlos und aufgeregt und das selbst gebraute Bier von höchster Pale-Ale-Qualität. Das exquisite nordische Frühstück mit Seekrabben und Lachs ist aus verständlichen Gründen erst um die Mittagszeit angerichtet.
Eck und Sylvia, wir freuen uns auf Vergeltung in OF.

Seit Sonntag, den 30. April ist der Laster wieder daheim und steht in Hanau unter Freunden, aber auch zum Verkauf bei www.mobile.de unter Mercedes-Benz 710 4x4.

Erstellt am Donnerstag, 4. Mai 2017
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