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to the land of plenty

UTAH - roter Sandstein, Off-Road-Pisten und Ute-Indianer

Unser US-Lieblingsstaat UTAH - roter Sandstein, Off-Road-Pisten und Ute-Indianer

Aber zunächst der Great Salt Lake. Nach dem Toten Meer ist er mit seinen 15 bis 25 % Salzgehalt das salzigste Gewässer der Erde. Wir sind von ihm umgeben auf:

Antelope Island

Magisch die Landmasse mitten im Salt Lake,
nur verbunden durch einen 12 km langen Damm -
nordamerikanische Osterinsel mit spektakulären Wetterlagen,
horizontalen Blitzzickzacks, Sturmwinden, Wüstenvegetation, Kojoten und Bisons.
Wahnsinn die wechselnden Farben des Ortes.
Schließlich das abendliche, wenn auch auf 3.5 % abgelastete Bier im weißen Sand - natürlich im Schutz der herbstlich gelben Rabbit Brush-Vegetation.
Mensch und Laster in Einklang mit der Natur und gleichzeitig ihr trotzend.
Erst um 23.30 h geben die Naturkräfte ein wenig Ruhe.
Zeit, ins Bett zu gehen.
Was für ein Tag.

Bilder: #1, #2, #3, #4, #5, #6 / entstanden am 2. Oktober 2016

Die Mormonenstadt Salt Lake City macht uns keinen Appetit. Nur abgewrackte Indianer torkeln auf schwachen Beinen durch die Stadt, alle anderen sind mit dicken Kisten unterwegs.

Und auf einmal gibt´s Kakteen, Wachholderwälder und Stachelyuccas, aus denen früher Matten, Körbe, Shampoo und Nadeln gemacht wurden, und es wird richtig warm. Wir sind in den auf 2.000 - 2.500 m gelegenen Hochlandwüsten Utahs angekommen.

Arches National Park (1.000.000 Besucher jährlich!)
Hier hat die Erdkruste gewütet und alles von oben zuunterst gekehrt. Wir sind überwältigt von den roten Sandsteinplattten, Beehive-Türmen, Arches und Windows. Dennoch bleibt der Park eher eine „Drive-Through“-Attraktion, denn die Prozession von Fahrzeugen und Menschen will punktgenau bei den jeweiligen Sunrise- und Sunset-Sights abgesetzt werden: „Arches in one day“, heißt die Devise für eilige All-inclusive-Touristen. Delicate und Double Arch ebenso wie das North Window sind ja auch Blickpunkte, nach denen man fährt.

Arches sind Felsbögen, die übriggeblieben sind als letztes Erosionsstadium, nachdem sich der mineralische Untergrund ob der schweren Felslast nach oben gewölbt, also Taschen gebildet hat, worauf die porösen Sandsteinblöcke in Parallelteile gebrochen sind, die eindringendes Regenwasser, Wind und extreme Temperaturen 365 Tage im Jahr und 24 Stunden täglich bearbeitet haben. Der härteste Sandsteinteil blieb stehen, die weichen Schalen wurden abgetragen.

Windows sind „Gucklöcher“, Fenster in Felswänden, die ebenfalls durch Erosionskräfte und harte wie weiche Gesteinsteile entstanden sind.

Canyonlands National Park - unerwartetes Off-road-Paradies
Überall gibt es Off-road-Pisten im Canyonlands. Wahnsinn. Wir begeben uns, nachdem wir uns die Canyonlandschaft von oben angeschaut haben (#1, #2, #3) und schlussendlich durch den unvergleichlichen Mesa Arch, auf zwei off-road-Pisten hinab in das Schluchtengewirr (#1, #2) und sind einfach weg - weg von der Zivilisation, weg vom Rummel, weg von den Teerstraßen. Himmlisch. Wir fahren auf Switch Backs (Bild, Karte) in die Canyons hinab und sind schließlich rot vom Sandsteinstaub.

Erste Route: die Mineral Bottom Road: Hautnah das Canyon-Feeling bis hinab zum Green River, der so heißt, weil sich grasgrüne Tamarisken in ihm spiegeln. Von dort weiter am Fluss entlang, und dann, …, grenzwertige Balancemanöver am Canyon-Rim entlang; schließlich geht nichts mehr: Das erste Mal in unserem Lasterreiseleben bleiben wir stecken, müssen zurück, weil uns der überhängende Fels und der abschüssige Flussabhang trotz materialschädlicher Weiterkommensversuche Einhalt gebieten. Aufregendes Rückfahrmanöver auf Pfadbreite, bei dem es um Millimeter geht. Nicht meinem Tom wird es heiß, sondern dem Pickuptruckfahrer hinter uns: Er transpiriert an den Haarkoteletten ob der abenteuerlichen Gratwanderung und ist erleichtert, nicht Feuerwehr spielen zu müssen. Wäre Ironie des Schicksals gewesen.

Info für US-Reisende:
Im Annual Pass, 80 US$ für den Fahrer, sind ALLE Mitreisenden in ALLEN US National Parks und Monuments eingeschlossen. Wer über 62 ist, bekommt mit dem Pass zudem 50% Discount auf allen BLM, manchmal auch auf State Campgrounds, also Plätze für ca. 7.50 €. National Forest Campgrounds kosten sowieso weniger, im Oktober oft nichts, an den Access Roads zu National Forests kann man ein wenig abseits unbelästigt und kostenlos stehen. Wir sind erstaunt über die „kultivierte Wildnis“ des Staates, über seine Schönheit und Weite, über seine Annehmlichkeiten fürs eigene Volk. Und gegen jede Erwartung stehen wir hälftig frei wie seit langer Zeit nicht mehr.

Diesel ist erstaunlich günstig: Die Gallone kostet 2.30 US$, also 0.60 € der Liter.

Erstellt am Montag, 17. Oktober 2016
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