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to the land of plenty

Halifax, Nova Scotia, Ostkanada - Ein Schiff wird kommen …

Als am 23. April die 50-sitzige AC-Maschine nach einstündigem Flug auf kanadischem Boden aufsetzt, hält sich unsere Begeisterung in Grenzen, zumal alle Tiefdruckgebiete von West und Süd, die sich auf dem Weg nach Osten auch noch verstärken, über Neuschottland und Neufundland zusammenlaufen. Jeder Pilot von Fliegern oder Schiffen habe da seine „specific weather story“. Auch Downtown Halifax scheint kein Highlight in Sehenswürdigkeiten und Architektur, mutet nach dem verwöhnten Boston eher wie ein Außenposten im Nirgendwo an, vergessen von der großen Weltbewegung, sie aber auch nicht anstoßend. „Nordisch“ nur geographische Ortungskategorie, nicht strebende Mentalität der Menschen - das der erste Eindruck.

Am Sonntag dann Nordwetter: wunderbar kalte erfrischende Winde, die den Frühling ankündigen, makelloser Himmel, stahlblau der klare Atlantik, in dem im Übermaß Muschelbänke wachsen, Red Ale Beer aus ansässigen Brauereien. Am Montag schon wieder Himmelsblau, eine Fährfahrt auf die andere Hafenseite nach Woodside, von dort auf dem Harbourwalk bis Dartmouth, wo wir eine geniale Wandmalerei unter den zig „Murals“ an der Waterfront finden, und mit dem Fährschiff wieder zurück nach Halifax. Und da steht doch im Ferry-Terminal von Dartmouth einfach ein Klavier, auf dem ein irischer Fahrgast den Wartenden die Zeit mit irischen Folksongs vertreibt. Manche singen mit, manche hören zu, manche klatschen, manche kommen ins Gespräch. Ungewohnt zeitverschwenderisch die Szene, und mit ein bisschen räumlichem Abstand sieht Halifax richtig schön aus. Es wird …

Noch ein bisschen Geschichte um den Hafen von Halifax:

The Halifax Explosion!
Im Dezember 1917 kollidieren im Hafen von Halifax 2 Schiffe, die norwegische „Imo“ und der französische Frachter „Mont Blanc“, der hoch explosive Munition zur Kriegsführung in Europa, konkret 2.300 Tonnen Pikrinsäure (Detonationsbeschleuniger), 200 Tonnen TNT-Sprengstoff, 35 Tonnen Hochoktanbenzin und 10 Tonnen Schießbaumwolle geladen hat. Die Pikrinsäure setzt die „Mont Blanc“ zunächst in Brand, kurz darauf explodiert sie. 1.800 Menschen kommen bei dem Schiffsunfall zu Tode, 9.000 werden verletzt, 200 erblinden. Zudem zerstört die Druck- und Flutwelle fast das gesamte Nordend der Stadt. Es ist die größte vom Menschen durch einen Unfall verursachte nicht-nukleare Katastrophe auf dem nordamerikanischen Kontinent.

Two Worlds connect
Das Überseekabel, in London hergestellt, war ein gigantischer Kupferdraht, der mit Guttapercha, einer Art Kautschuk bzw. Latex/Gummiharz isoliert war, der nass gehalten werden musste, damit er elastisch blieb. Dieses Telegraphenkabel wurde auf einer Länge von 3.200 km auf dem Boden des Atlantik in einer Tiefe von dreieinhalb Kilometer ausgelegt. 1925 gab es 19 Unterwasserleitungen, die Europa mit Nordamerika verbanden. 1929 pflügte ein heftiges Seebeben den Meeresboden so um, dass die Hälfte des Kabelsystems zerstört war. In einer einjährigen Reparaturaktion wurde dieses unter Einsatz von 700 Fachleuten, die schweren Wetterbedingungen ausgesetzt waren, wiederhergestellt.
Der Überseekommunikation voraus ging die Überlandtelegraphie, die von Samuel MORSE Anfang der 1850er erfunden worden war. Der „Fernschreiber“ übermittelte Nachrichten mittels elektrischer Impulse, die mittels des sogenannten Morse-Alphabet Buchstabe für Buchstabe in Text umgewandelt wurden.


Die Cable Wharf in Halifax ist noch existierendes Zeugnis der großartigen menschlichen Erfindung der Überseekommunikation, nur docken heute keine Kabelschiffe mehr an, sondern Touristen - wollen wir doch hoffen, denn die Saison hat noch nicht begonnen.

Schließlich:
  • News für Einreisende nach Kanada:

    Man braucht die eTA erst ab September, weil das System noch nicht läuft. Man bekommt also als BRD-Bürger nach einem Immigration Interview problemlos 6 Monate Aufenthalt.

  • Laster-News:

    Heute, nachdem „unsere“ Atlantic Concert für den Transponder tagelang „out of range“ war, ist sie um 6.38 h bei uns in aller Stille am Hotelfenster vorbeigezogen und parkt nun „ums Eck“ im Bedford Basin.
    Es ist sicher, sagt die Brokerin, dass der Laster am Donnerstagmorgen vom Zoll freigegeben wird, heißt für uns, dass wir, nachdem wir im Atlantic Superstore proviantiert haben, noch losfahren können.

wetteronline.de für Nova Scotia wird uns leiten bei der Entscheidung, wohin wir uns wenden.
Erstellt am Mittwoch, 27. April 2016
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