Zweite US-Lieblingsdestination ARIZONA

Zweite US-Lieblingsdestination ARIZONA

- dort 3 Naturdenkmäler, nämlich Monument Valley, Antelope Canyon, Grand Canyon, North Rim und das Menschenwerk Lake Powell, letzterer hälftig in Utah und hälftig in Arizona gelegen

Monument Valley: Es beginnt moderat. Schön, die ausdrucksstarken Kunstexponate (#1, #2, #3) und Nachbauten von Primitivbehausungen im und vor dem Visitor Centre. Und der Navajo-Eingeborene schaut über sein Stammesland und lächelt. Ja, ich dürfe ihn photographieren, wenn er denn attraktiv aussehe. Tut er. Und das sind unsere Seherlebnisse auf der 27 km langen Loop Road durch markante Monolithe und Felsfinger: #1, #2, #3, #4

Auch auf Navajo-Land liegt der Antelope Canyon, den man zur Prime Time, nämlich zwischen 12 und 14 h besuchen sollte, weil dann der Lichteinfall optimal ist. Nur mit gestrengen indianischen Führern kommt man in den Slot Canyon, der, wie die Navajo-Indianerin, die uns durch den Lower Canyon führt, erzählt, bei heftigen Gewitterregen und dadurch ausgelösten Springfluten zur Todesfalle wird wie in den 90er Jahren für 11 Besucher, deren Leichen weit vom Eingangsschacht gefunden wurden. Zudem habe es schwere Unfälle mit lebenslangen gesundheitlichen Schäden durch unvernünftiges Verhalten gegeben. So habe sich ein Besucher auf der steilen Abwärtsleiter ablichten wollen und sei abgestürzt. Seit diesen Vorfällen gebe es keine eigenverantwortlichen Touren mehr, und sie müssten als Führer mehr und mehr Besucher zur Räson zwingen, was wir tatsächlich erleben. Dann geht es los, hinab in den Slot Canyon, der an den meisten Stellen so eng ist, dass kein zweiter Mensch passieren kann, weshalb Menschen mit Klaustrophobie von einer Begehung Abstand nehmen sollten. Und er ist dunkel, erhält nur Licht durch kleine Himmelslöcher. Ja, wir erleben sie wirklich, die Explosion in Auge und Hirn, das Feuerwerk an Farbe, Form und Adrenalin, Lila, Blau, Schwarz, Orange (#1, #2, #3), dann Gelb, Orange, Rosa, … eieiei …, Rot, Rosa, Orange, Lila, … ohgott …, Braun, Schwarz, Gelb, Orange (#1, #2), … irre …, alle Rot-Blau-Schattierungen, … unglaublich, einzigartig, unvergesslich. Nach zwei Stunden Sinnesabenteuer entkriechen wir dem Canyon wieder durch einen Felsspalt, der manchem Menschen mit Körperfülle den Ausgang verweigern mag. 28 $ p.P. inklusive Eintrittsgeld ist der Preis für die grandiose Show der Natur.

Der Grand Canyon, North Rim ist das dritte Naturwunder, das uns fasziniert. Alles im Park ist schon für den Winter geschlossen, nur die Straße noch nicht. So sind wir lediglich mit ein paar Menschen auf dem 75 km langen Scenic Drive, one-way unterwegs, laufen morgens den spektakulären Bright Angel Point Trail, einen ungesicherten Weg, der auf der Kante über den Abgründen des Canyons schwebt und kaum 2 Menschen nebeneinander Platz lässt, nachmittags den Cape Royal Trail, auf dem wir den Canyon in sanftem Herbstlicht immer wieder beschauen (#1, #2) und den Colorado River durch das Angels Window. Auf dem Inspiration Point (#1, #2) präsentiert sich der Große richtig sanft. Die Weitsicht, die wir haben, gibt es nur bei kalter Winterluft. So sitzen wir zweimal abends auf 2.700 Metern Höhe bei Minusgraden ums prasselnde, ätherisch duftende Zedernholzfeuer, das noch einmal mehr Funken sprüht, als wir Zapfen hinzufügen. Mollig warm von vorn sind wir schließlich, eisig kalt von hinten.

Der 200 m hohe Glen Canyon Dam (1956-64) verwandelte den südwestlichen Glen Canyon in den 300 km langen Lake Powell, den wir am Lone Rock direkt an der Wasserkante bei Sandsturm erleben. Sand in Mund und Haar, aber Summer Feeling (#1, #2).

Der See ist Wasserreservoir, Urlaubsdestination und hydroelektrische Produktionsstätte, produziert das Glen Canyon Wasserkraftwerk doch etwa 4.5 Milliarden Kilowattstunden Strom im Jahr, also saubere Energie, die bei gleichem Stromertrag 2.5 Milllionen Tonnen Kohle bzw. 11 Millionen Fässer Öl verbrauchte. Mit dem Strom werden Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming und Nebraska versorgt.

Und ich habe nun doch ein wenig an Körpergewicht zugelegt: Klick! …

Ne, nur Späß´le g´macht.

Erstellt am Samstag, 5. November 2016
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