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MEXIKO 4

ZENTRALES HOCHLAND, 3 - mesoamerikanische Kultur: Tula und Teotihuacán

Die vier 4.60 m hohen Atlanten von Tula, der alten Hauptstadt der Tolteken (Mitte des 10. bis Mitte des 12. Jhs.), stützten analog zum Riesen Atlas aus der griechischen Mythologie, der das Himmelsgewölbe trägt, einst das Dach des Tempels von Quetzalcoátl, der auf einer 10 m hohen Stufenpyramide stand und vor dem sich ein großer überdachter Versammlungsplatz befand. Wir sind fasziniert von den basaltigen Kolossen, die uns stark an die Osterinsel erinnern.

Das Zentrum der Stadtanlage von Teotihuacán (600 BC bis 750 AD)
Seine Hauptachse bildet die Straße der Toten, die durch Treppendämme unterbrochen und im Norden von der Mondpyramide, im Süden von der Zitadelle begrenzt ist. Nordwestlich anliegend an die Mondpyramide ist das Quetzalpapálotl-Ensemble. Das Herz aber ist die Sonnenpyramide. Man vermutet, dass die beschriebene zentrale Zone durch eine Mauer von der übrigen Stadt getrennt war.

Die Mondpyramide wurde im 2. Jh. AD in sieben Etappen gebaut, ist weniger mächtig als die Sonnenpyramide, 46 m hoch und hat eine Grundfläche von 140 x 150 m. Von ihrem höchsten Punkt überschaut man, weil sie höher gelegen ist, die Gesamtanlage am besten, so dass man seinen kulturellen Spaziergang am Eingang 3 beginnen sollte.
Doch läuft man von dort zunächst in das Dreier-Ensemble: Palast der Jaguare, Tempel der gefiederten Schneckenhörner und Palast des Quetzal-Schmetterlings hinein. Die Wandmalereien in ersterem stellen Raubkatzen mit Menschenköpfen und Jaguare dar (#1, #2), die bunten Reliefs des mittleren vielleicht Blumen oder Vögel? Letzterer ist ein prächtiges Wohnhaus mit viereckigem Steinsäulen-Patio, der zudem reich verziert ist.

Die 5-stufige Sonnenpyramide mit vorgelagerter Plattform, die vielleicht Zeremonialplatz war, wurde um 100 AD in einem Arbeitsgang errichtet und hat eine Grundfläche von 222 x 225 m, eine Höhe von 65 m und ein Volumen von 1.000.000 Kubikmetern. Der Kern besteht aus 2.000.000 Tonnen Stampflehm, einer Kombination aus Adobe und Basalt. Die genannten Dimensionen machen das Bauwerk zur drittgrößten Pyramide der Welt. Über 248 Stufen und mehrere Ebenen führt eine Freitreppe hinauf zur Spitze der Pyramide. Hinaufeilende zeigen nur wenig Interesse für die am Fuße der Treppe versammelten Souvenirverkäufer, werden aber zur leichten Beute bei ihrer Rückkehr, denn die Steinmasken sind wunderschön und die bunten Tücher richtig mexikanisch.

Die Zitadelle, in der wahrscheinlich die herrschende Elite mit ihren Untergebenen und die Priester wohnten, ist absolut sehenswert, denn der im Innenbereich befindliche Tempel des Quetzalcóatl zeichnet sich aus durch ursprünglich 366 Steinskulpturen, in Stein gehauene Schlangengesichter und Maskenköpfe mit großen runden Augen, die nicht nur bei uns Fremden Beachtung finden.

Erstellt am Mittwoch, 4. Januar 2017
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