ALL-IN

Samstag, 29 April 2023

Allgemein-etymologisch:

  • voller Wetteinsatz im Casino
  • modern: all in(-clusive) bei Hotelbuchung

fuki-Bedeutung:

  • voller körperlicher und mentaler Einsatz auf dem Meer
  • der ganze Bootskram ins Wasser, also Einkranung

16. - 27. April 2023
Nachdem die Buch-Trilogie über unseren Törn von Offenbach bis zum Schwarzen Meer fertiggestellt ist, Abflug am Sonntag, 16. April nach Sofia, dort zwei Tage im 5ten Stock des mondänen ehemaligen Russenhotels Sofia Balkan Palace mit gold-marmornen Gästebereichen und charmant-dekadenten Zimmern, dazu im absoluten Herzen der sowjetisch-weitläufigen Metropole gelegen, direkt neben der Metrostation Serdika, deren Linie 4 den Gast vom Flughafen für 0.82 Leva, entsprechend 41 Cent vor die Tür des Hotels bringt, und fußläufig entfernt von allen Sehenswürdigkeiten, z. B. der Kathedrale, dem Wahrzeichen der Stadt (Bild #1, #2). Am Dienstag, 18. April mit dem Mietwagen über Land, vorbei an verlassenen oder kaputten Häusern, in denen kaum Menschen wohnen, nach Sozòpol, dort für 10 Tage ins Casa del Mare (69 Leva = 35 € pro Nacht), das an der südlichen Festungsmauer am Panoramaweg in der Altstadt (Bild) liegt, wenige Minuten von der Marina entfernt direkt über dem Wasser, unser Zimmer und Balkon flankiert von einem lilafarben blühenden Palisanderbaum. Von Mittwoch, 19., bis Donnerstag, 27. April die von den Herbst- und Winterstürmen zerbröselte Gummiplane entfernt, Lagerschäden beseitigt, Bilge gereinigt, Bewohnbarkeit wiederhergestellt, Schramme, die wir uns auf der Donau in Sviŝtov geholt haben, abgeschmirgelt und gestrichen, Unterwasserschiff angeschliffen und Antifouling aufgetragen, proviantiert, solange wir das Auto hatten, Dingi aufgepumpt, das Bootsinnere von Diesel, Schweiß, Kochfett und Staub befreit, nach 720 Betriebsstunden und immer mehr Wasser in der Bilge die Stopfbuchsenpackung der Propellerwelle ausgetauscht, denn es stellt sich heraus, dass die Welle bereits erheblich eingelaufen ist. Deshalb hilft es nicht, nur die Packung zu wechseln. Wir beschließen also, die Wellendichtung komplett gegen ein neues wartungsfreies System von Volvo Penta auszutauschen. Dazu muss die Welle heraus und um 10 cm gekürzt werden - Bodo hatte damals deshalb weitsichtig eine längere Welle eingebaut für genau diesen Fall.

Was wir in Bulgarien besonderes während dieser Zeit gegessen haben, werdet ihr vielleicht fragen - Trüffelspaghetti, Gänseleber mit Früchten, rauchigen Fischrogen, Steinbuttfilet, Leib und Schwanzflosse des stacheligen Skorpionfischs.

Freitag, 28. April
Aufgehängt“ und „drin“, würde unser Blogadmin Uli ganz schmucklos zur erfolgreichen Einkranung sagen. Nun wohnen und speisen wir wieder an Bord.

Bilder, die für sich sprechen:

Bemerkenswertes:
In Sozòpol, nicht wie in Sviŝtov, wo wir nicht willkommen waren, werden wir ganz warm mit den Bulgaren. Wir schätzen ihre Unaufgeregtheit (es gibt im Verkehr weder Hupe noch Lichthupe), ihre Grundehrlichkeit (nirgendwo kommt etwas weg, obwohl die Putzfrau im Hotel unser Zimmer unverschlossen lässt und unsere Bootstür mit einem Fußtritt hätte geöffnet werden können) und ihre Sauberkeit (kein Fitzelchen Müll gibt es in den Altstadtstraßen). Die von den Deutschen einst verachtete so genannte Polenwirtschaft gibt es also eher in OF als hier ebenso wie aggressives Verkehrsverhalten und arrogant-unsoziales Gockelgehabe von frisierten parfümierten Männern.

Samstag, 29. April bis zum Aufbruch in die Türkei
Die To-do-Liste ist lang: (#1, #2, #3, #4)
Ob wir in der Türkei überhaupt anlanden können, steht in den Sternen, da wir keinen Schwarzwassertank haben. Wir werden sehen...