Der 814 DA von Angelika und Axel

Wir sind vorher viele Jahre mit unseren VW-Bussen 14"- und 16"-Syncros unterwegs gewesen,
zahlreiche Reisen in die Sahara und nach Island, später haben wir es dann auch einige Jahre mit einem
Mitsubishi L300 Allrad probiert. Ebenfalls ein tolles Auto, schöne Reisen damit bis Syrien, Jordanien
und Marokko, letzendlich für zwei höher gewachsene Personen aber etwas zu klein.

Im Jahr 2009 fiel dann der Entschluß, ein größeres Fahrzeug anzuschaffen.
An sich standen drei Alternativen zur Debatte: MAN FAE, IFA W50LA/A mit LAK, oder Mercedes 814DA.
Letztendlich war für uns ausschlaggebend für die Entscheidung, daß wir eigentlich doch wieder einen
"Bus" wollten mit Stehhöhe von vorn bis hinten und freiem Durchstieg. Das Auto, das nach langem
Suchen gefunden wurde ist ein 814 DA, Baujahr 1993. Kilometerstand bei Übernahme war bei 210.000 km,
aber dem Fahrzeug lag ein lückenlos ausgefülltes Scheckheft bei. Kaufpreis war 10.500.- Euro
mit neuem TÜV und neuer Bremsanlage. Sehr ordentlicher Zustand, kein nennenswerter Rost.

Das Auto war ursprünglich bei der Thyssengas als Werkstattwagen im Einsatz. Ein Schausteller hat daraus
dann mit einfachen Mitteln ein Wohnmobil gemacht, Vorteil für uns war, daß sämtliche bürokratischen Hürden
bereits genommen und alle Einträge in den Papieren vorhanden waren. ABS ist schon vorhanden, ebenso
ordentliche ISRI-Einzelsitze, Standheizung, beide Sperren, Luftdruckanlage, 4 Batterien usw.
Die vorhandene Campingausrüstung haben wir komplett erneuert, da der Vorbesitzer sehr rustikal gearbeitet
hatte, Drehkonsole rechts nachgerüstet, der eigentliche Wohnraum bei uns ist also die Doppelkabine,
hinten Kochen und Schlafen. Uns war wichtig, daß die Betten nicht umgebaut werden müssen und jederzeit
benutzbar sind, ohne die anderen Funktionen zu stören. Bei der Ausführung mit den beiden Rolltoren muß
man natürlich in Kauf nehmen, daß diese Staufächer auch etliches vom Innenraum wegnehmen. Aber wir
wollten das genau so haben, das linke Fach für Technik, Werkzeug/Ersatzteile, Wasser, Gas etc.,
das rechte Fach für die Campingmöbel etc. die ständig leicht erreichbar sein sollen sowie eine Außenküche
und Außendusche ebenfalls mit fließend warm und kalt Wasser. Eine Naßzelle im Auto wollten wir ohnehin
nicht, kleine Nottoilette reicht uns völlig.

Wir können jedem nur versichern, daß die beiden Rolltore für ein Abenteuerauto ungeheuer praktisch sind.
Auch daß anstelle der Schiebetür eine "normale Tür" vorhanden ist, haben wir als sehr positiv empfunden.

Zur Zeit fahren wir auf Bereifung 225/75R17.5, damit hat sich zwar die Höchstgeschwindigkeit auf
freundlichere 98 km/h (real nach GPS)erhöht, so daß wir jetzt die LKWs überholen können und nicht umgekehrt.
Allerdings hat sich die Zwillingsbereifung erwartungsgemäß auf den Island-Pisten doch als sehr nachteilig erwiesen.
Da muß also noch was passieren.

Den Zusatztank mit 150l Inhalt hat die Fa. Amalric nach unseren Vorgaben gefertigt, Unterfahrschutz und
Tankhalterung sind eigene Konstruktion und Anfertigung.

So wie abgebildet ist das Auto jetzt weitgehend fertig und hat sich im letzten Jahr im Baltikum und auf der
diesjährigen Islandreise schon mal prima bewährt. War eine gute Entscheidung wir sind hochzufrieden.

Kraftstoffverbräuche: Das Auto ist papiermäßig abgelastet auf 5.500kg Kampfgewicht voll betankt und "islandfertig" sind 5.200kg.

Schönen Dank dem Uli, daß er sich die Mühe gemacht hat, diese Web Seite auf die Beine zu stellen und
viele Grüße aus Potsdam an die gesamte Vario und T2-Gemeinde.

Angelika und Axel
Bilder:

Update Dezember 2011:

Im Dezember 2011 haben wir es endlich noch geschafft, auch wir haben jetzt die 285/70R19.5 Bereifung auf Felgen 19.5x8.25, alles ordentlich und mit Segen vom TÜV.
Das war ein weiser Entschluß, der Abrollumfang ist jetzt 17% größer, effektive Höherlegung gegenüber der originalen Bereifung 66 mm.
Es ist ein vollkommen anderes Fahrgefühl, der Motor dreht jetzt bei 95km/h nur noch 2200 U/min und nicht mehr 2600 U/min. Höchstgeschwindigkeit locker 110km/h.
Das ganze Fahrzeug rollt wesentlich weicher und ruhiger ab, der Einfluß von Spurrillen ist kaum noch spürbar.
Durchgeführt hat den Umbau komplett mit Tachoangleichung und TÜV eine Firma in Sachsen. Der Umbauaufwand war recht überschaubar, die originalen Kotflügelverbreiterungen decken bei uns auch den 285er Reifen sauber (und vorschriftsmiäßg) ab,
wir mußten also nichts neu anfertigen.
So sieht es aus: von links und von rechts

Vielen Dank an Thomas S., der uns mit seinen Erfahrungen sehr unterstützt hat.

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